Der Entscheid des Stadtrats, dem Kindertanztheater eine letzte Aufführung im Forstwerkhof Brengspel im Jahr 2027 zu ermöglichen, stösst auf Unverständnis. Zwar wurde die Durchführung formell genehmigt, doch die damit verbundenen Bedingungen gelten als kaum erfüllbar. Das Kindertanztheater spricht von einer Entscheidung, die einer faktischen Absage gleichkomme.
Besonders kritisch wird die Kommunikation der Stadt bewertet. Die im Sommer angekündigte Sicherheitsüberprüfung erfolgte ohne Beteiligung des Theaters. Ein entsprechender Bericht liegt bis heute nicht vor. Trotz mehrfacher Anfragen auf Grundlage des Öffentlichkeitsprinzips blieb die Stadt eine Antwort schuldig. Dabei bestand während der vergangenen acht Jahre ein reibungsloser Betrieb am Standort. Sowohl die Feuerpolizei als auch städtische Sicherheitsverantwortliche bestätigten stets die Einhaltung aller Vorschriften.
Neben inhaltlichen Auflagen sorgen vor allem finanzielle Forderungen für Unmut. Die von der Stadt angekündigte deutlich höhere Miete sowie zusätzliche kostspielige Sicherheitsmassnahmen stellen für die gemeinnützige Trägerschaft ein kaum tragbares Risiko dar. Das Kindertanztheater weist darauf hin, dass jährlich mehrere tausend Stunden freiwilliger Arbeit von Eltern und Lehrpersonen geleistet werden. Die Produktionen entstehen ohne kommerziellen Hintergrund und dienen ausschliesslich der kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen.
Auch die vorgeschlagene Zeltlösung wird skeptisch beurteilt. Sie wurde ohne Einbezug des Theaters entwickelt und erfüllt aus Sicht der Veranstalter weder organisatorische noch pädagogische Anforderungen. Die kalkulierten Kosten übersteigen das Budget bei Weitem. Zudem seien elementare Aspekte wie Garderoben, Lüftung, Spielbereiche und Technik nicht berücksichtigt worden.
Trotz der deutlichen Kritik zeigt sich das Kindertanztheater grundsätzlich offen für Gespräche. Voraussetzung sei jedoch ein ernst gemeinter Dialog, der die Bedürfnisse aller Beteiligten einbeziehe. Eine Umsetzung der geforderten Auflagen müsse realistisch, bezahlbar und kindgerecht sein.
Ob das Musical 2027 unter diesen Voraussetzungen tatsächlich stattfinden kann, ist fraglich. Die Reaktion des Kindertanztheaters macht deutlich, dass der Weg zu einer tragfähigen Lösung noch weit ist.